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Agiles (Lern-)Manifest

Das Agile Manifest wurde 2001 als Fundament agiler Softwareentwicklung formuliert. Es besteht seitdem unverändert und ist in der SCRUM-Schule Pflichtbestandteil jeder ersten Unterrichtsstunde.  Agil wurde inzwischen vieles — neben Management, Prozessen, Teams und vielen mehr, gehört auch agiles Lernen zum guten Ton. Die Veröffentlichung Agiles Lernen von Haufe  macht dies zum Thema und wagt ein interessantes Gedankenexperiment: die Transformation des agilen Manifestes auf Prinzipen eines agilen Lernens.


Das Agile Manifest besteht im Original aus 12 Prinzipien ¹:

  • Unsere höchste Priorität ist Kundenzufriedenheit durch frühe und kontinuierliche Lieferung.
  • Änderungswünsche sind willkommen, auch in späten Phasen, denn es geht um die Wettbewerbsfähigkeit des Kunden.
  • Wir liefern regelmäßig, bevorzugt in kurzen Zyklen.
  • Alle Funktionsbereiche arbeiten gemeinsam.
  • Organisiere Teams um motivierte Menschen herum. Gib Teams die Ressourcen und Unterstützung, die sie brauchen, und vertraue ihnen.
  • Die beste Art der Kommunikation ist von Angesicht zu Angesicht.
  • Funktionsfähige Produkte sind die Maßeinheit des Fortschritts.
  • Alle Stakeholder sollten einen kontinuierlichen Arbeitsfluss aufrechterhalten.
  • Kontinuierliches Streben nach technischer Exzellenz und gutem Design verstärkt Agilität.
  • Einfachheit, die Kunst, Dinge nicht zu tun, ist essentiell.
  • Die besten Ergebnisse kommen aus selbstorganisierten Teams.
  • In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team Möglichkeiten, noch besser zu werden, und setzt entsprechende Maßnahmen um.

Die Autoren übertragen diese nun zu Agilen Prinzipien des Lernens ²:

  • Unsere höchste Priorität ist der Lernerfolg durch schnelle Bereitstellung individuell nützlicher Angebote.
  • Änderungswünsche sind willkommen, auch in laufenden Lernprogrammen, denn es geht um die "Wettbewerbsfähigkeit" des Lerners.
  • Lernen erfolgt kontinuierlich und wird in kurzen Zyklen reflektiert.
  • Lernen wird cross-funktional konzipiert und realisiert.
  • Organisiere Lern-Teams um motivierte Lerner herum. Lerner erhalten alle sinnvollen Rahmenbedingungen, agieren aber selbstbestimmt.
  • Die beste Art der Kommunikation ist von Angesicht zu Angesicht (unverändert).
  • Lernerfolge im operativen Alltag sind die Maßeinheit des Fortschritts.
  • Alle Stakeholder sollten einen kontinuierlichen Lernfluss aufrechterhalten.
  • Kontinuierliches Streben nach Exzellenz und hoher Produktivität verstärkt Lernen.
  • Einfachheit, die Kunst, Dinge nicht zu tun, ist essentiell (unverändert).
  • Die besten Ergebnisse kommen aus selbstorganisierten Lern-Teams (Vorrang für soziales Lernen).
  • In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team Möglichkeiten, noch besser zu werden, und setzt entsprechende Maßnahmen um (unverändert).

Irritierend erscheint auf den ersten Blick, dass sich in der Auflistung zwei Perspektiven vermischen. Es geht hier sowohl um das Vorgehen bei der Gestaltung von Lernangeboten, als auch um das eigentliche Lernen.  An sich meint man es an selber Stelle³ aber recht ernst mit einer begrifflichen Abgrenzung zwischen Agilem Lernen und Lernen für agile Umgebungen.

 

Nichtsdestotrotz, das Urteil von Strg-L: VISION

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