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A Roadmap of the Future of Teaching and Learning

Stephen Downes spricht auf der Online Educa in Berlin (OEB) über zu erwartende Quantensprünge auf dem Gebiet der Lerntechnologien. Völlig unerwartetes kommt demnach nicht auf uns zu. Doch es sind oft die Kombinationen von Themen, die es interessant machen, mal alles in einem im Blick zu haben. 


Stephen Downes begleitet die Branche eigentlich seit dem es sie gibt. Er ist Verfechter von Open Educational  Resources (OER)  und hat 2008 ganz in diesem Sinne den ersten Massive Open Online Courses (MOOC) durchgeführt. Sämtliche Materialien, wie auch sein OEB-Vortrag sind auf seiner Homepage verfügbar (eine Schatztruhe!). Grundlage des Vortrages bildet Downes' Forschungsbericht Quantum leaps you can expect in teaching and learning in the digital age – a roadmap and major developments. Damit dies keine Zusammenfassung der Zusammenfassung wird, sollen hier nur einige Gedanken zu einer subjektiven Auswahl folgen.

 

Internet of Things und Performance Support

Das Lernprogramm steckt im Griff des Tennisschlägers, zeichnet meine Bewegungen auf und gibt mir entweder direkt ein Feedback oder im Nachgang auf meinem Smartphone eine detaillierte Auswertung. Auch Videospiel-Konsolen funktionieren auf diese Art und Weise schon lange augmented, erweitern und verbinden also reales und virtuelles Umfeld. Der Übergang dieser Technologien in das ernsthafte Lernen wird fließend sein. Denn hier steht der Tennisschläger als eine Metapher für das verschmelzen von Lernen und Arbeiten. Oder wie Heather McGowan ebenfalls auf der OEB zusammenfasste: Die Zukunft der Arbeit ist Lernen.


Collaboration

Siri, Alexa und Co. legen den Verdacht schon nahe, im Bereich Sprache, also Spracherkennung, Sprachgenerierung und Übersetzung wird es rasant. Die Tastatur wird nicht die einzige Schnittstelle zu Lernprogrammen bleiben. Videokonferenzen über viele Sprachgrenzen hinweg werden adhoc möglich, wenn Übersetzungen (fast) in Echtzeit im Kopfhörer ankommen (siehe z.B. die Google Pixel Buds).  


Learning Environments

Lernplattformen werden erst mal bleiben. Doch das  Lernen findet an zu vielen Orten und mit zu vielen Mitteln statt, um es in einem geschlossenen Learning Management System (LMS)  einzuschließen. Mir gefällt der Begriff des learning ecosystem, der immer häufiger zu hören ist. Hier wird die Lernplattform mehr zu einem Schnittstellenverwalter. Vom Ökosystem spricht auch das IMS Learning Consortium welches versucht eine Learning Tools Interoperability TM zu standardisieren. Das liest sich jetzt erst mal recht technisch. Gelesen aus der Lerner-Perspektive heißt das: Ich will mich nicht täglich an mehreren (Lern-) Systemen anmelden, um am Ende des Tages meine Lernergebnisse wieder zusammenzuführen. Gute Überleitung.... 

Learning Records

Ich lasse die Frage nach dem (zukünftigen) Sinn von formalen Lernnachweisen hier bewusst aus. Doch wenn wir sie denn noch brauchen, dann muss in der zunehmend entgrenzten Lern- und Arbeitswelt irgendwo ein Personal Learning Record stehen. Und jetzt kommt zu meiner Überraschung tatsächlich Blockchain ins Spiel. Überraschung deshalb, weil mir der Bocksprung vom Lernen zu Blockchain bisher noch nicht einfiel. Wenn Zertifikate, Zeugnisse, Punkte, Badges über Plattformen hinweg nutzbar sein sollen, dann kann Blockchain sicherstellen, dass Lerner und  Nachweis zusammengehören.


Strg-L fasst zusammen: Visionen. Eine ganze Schatztruhe voll.


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