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Google Zukunftswerkstatt

Google-Hater weghören. Ich war zum Training Geschäftsmodellentwicklung mit dem Business Model Canvas in der Google Zukunftswerkstatt. Ich hatte zwei Tatmotive:

1. Was steckt im kostenlosen Trainingsprogramm und warum macht Google das?

2. Das Business Model Canvas fand ich in der Theorie schon immer ganz interessant und wollte es in freier Wildbahn kennenlernen.

 

Soviel vorweg: Ich habe wirklich nur eine E-Mail Adresse offenbaren müssen und mein Learning war dann doch ein anderes.


Hintergründe

Google hat sich die Zukunftswerkstatt 2017 ausgedacht. Trainings werden vor Ort in Berlin, Hamburg und München angeboten. Neben Google-nahen Themen wie Analytics und Suchmaschinenoptimierung, stehen auf dem Stundenplan Themen wie Storytelling, Design Thinkung und eben Geschäftsmodellentwicklung. Nach dem Motto Jeder Schritt ist Fortschritt soll eine Lernplattform zur digitalen Weiterbildung jedem den Zugang zu neuen Technologie ermöglichen.

 

Business Model Canvas lässt sich auf Alexander Osterwalder und seine Veröffentlichung Business Model Generation von 2010 zurückführen. Mit dem Modell lassen sich Geschäftsideen auf einer Seite beschreiben, gestalten und auf dieser Basis diskutieren.

 

 


Das Format

Durchführend und somit Content Owner war nicht Google, sondern in diesem Fall  wildchild innovations. Laut Infomaterial sind sind die Anbieter wohl immer Partner  von Google. Das Konzept ist demnach also eine Dreiecksgeschichte. Die Partner erhalten eine Plattform zur Darstellung und Google Laufkundschaft. Ich kam gar nicht dazu allzu lange darüber nachzudenken, denn:

  • Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auf einer Verkaufsveranstaltung gelandet zu sein – weder von Google noch von den wilden Kindern.
  • D.h., keine Marketing-Folien, keine große Begrüßungsrede, keine Datensammlung, einfach nur eine freundliche Begrüßung, freie  Verpflegung, hinsetzen und los geht's.
  • Das Training war ein Workshop: Interaktion, Gruppenarbeit, Rollenverteilung, Brainwork!
  • Auch Trainer/ Coaches waren wirklich Trainer/ Coaches und nicht VerkäuferInnen.    
  • Die Veranstaltung war gut besucht. Es war toll zu erleben, wie in einer engagierten, offenen und diversen Gruppe, fruchtbare Diskussionen entstehen können.

Der Inhalt

Business Model Canvas heisst: Befülle in einer Schablone die 9 Schlüsselbausteine (D)einer Geschäftsidee:

  • Schlüsselpartner
  • Schlüsselaktivitäten
  • Schlüsselressourcen
  • Kostenstruktur
  • Kundennutzen
  • Kundenbeziehungen
  • Vertriebskanäle
  • Zielgruppen
  • Erlösquellen 

Das Modell haben wir komplett praktisch abgehandelt. Gruppenbrainstorming darüber, welches lokale Problem das Leben in München bestimmt, Arbeitsgruppen-Aufteilung, Zielgruppen-Interviews, Lösungsbrainstorming,  Canvas befüllen. Und das alles in weniger als zwei Stunden!

Die Schablone ist eine gute Strukturierung für Diskussion und Ideenfindung. Aspekte unserer Idee konnten schnell ausgeschlossen werden und wir wurden dazu gezwungen die Idee auf den Kern zu konzentrieren. 

Fazit

Hängen geblieben ist bei mir vornehmlich ein Nebeneffekt: Es ist einfach immer wieder beeindruckend, was passiert, wenn Menschen sich gemeinsam an eine Problemstellung machen – das berühmte "Mehr als die Summe der Einzelteile". 

50 wildfremde Menschen, die sich freiwillig der Situation aussetzen, die sich mit einem Problem auseinandersetzen, welches sie gerade erst für sich identifiziert haben. Und im Ergebnis: Lösungen, Perspektivenwechsel, Erkenntnisse, Überzeugungen, Kompromisse, Veränderung... Energie!

 

Bevor der Pathos abhebt: Würde ich für unsere Genossenschafts-Wohn-Tinder-App jetzt wohl Google-Technologien nutzen?

Die Bilanz von Strg-L: Der partizipatorische Ansatz im Großen (Zukunftswerkstatt) und im Kleinen (Workshop) taugen zur Vision!

Photo by el alce web on Unsplash und Privat

Zitate in Kursiv entstammen der Print-Werbematerial der Google Zukunftswerkstatt

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