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Der finnische Weg: Wenn das Gute liegt so nah

Finnland gewinnt den PISA Test – so denn man ihn denn gewinnen kann – wie der FC Bayern deutsche Meisterschaften. Bei der Panel-Diskussion zum Auftakt der Online Educa Berlin begeistert Pasi Sahlberg, der u.a. auch für das finnische Bildungsministerium tätig war, mit seinen Hintergrundinformationen aus der Mannschaftskabine des Seriensiegers.


Learning Uncertainty

... so lautete die Überschrift zur Diskussion. Der Großteil der über 2000 Kongressteilnehmer versucht die Schilderungen der Vorrednerin zu Storytelling noch in diesen Kontext zu bringen, da erobert Pasi Sahlberg (pasisahlberg.com) die Bühne. Freizeithemd, Freizeithose, am Rednerpult vorbei und an die Kante der Bühne. Es geht los mit einer humorvollen Anekdote vom Tag der Bekanntgabe der ersten PISA Ergebnisse: Keine Reaktion an die Medien, denen muss ein Fehler passiert sein.

Mit Myths and Facts about the future of  schooling überschreibt Sahlberg seinen Impulsvortrag, der auch auf seiner Webseite zur Verfügung steht. Eigentlich hilft Schwarz-Weiß-Malerei selten, doch Sahlberg bringt die folgenden beiden Seiten schon sehr deutlich auf den Punkt: Was haben die Gewinner und die Verlierer der PISA-Rankings gemein?

Preparing for the Future vs. Shaping the Future

Folgende Abbildung ist der Mittel- und Höhepunkt:

Quelle: Pasi Sahlberg, Myths and Facts about the future of  schooling – Who'll stop the rain, OEB Talk 2017, https://pasisahlberg.com/wp-content/uploads/2013/07/OEB-Talk-2017.pdf, zuletzt aufgerufen am 17.12.17

Und nun kommt der Clou: Nationen, welche die PISA-Studie seit Jahren dominieren, tragen  nach Sahlberg ausnahmslos die Werte der Forth Way of Education in Ihren Bildungssystemen (Nationen beider Seiten sind den anderen Folien der verlinkten Präsentation zu entnehmen).

 

Kooperation schlägt also Wettbewerb, Kreativität verhaut die Standardisierung,

Eins zu Null für die Professionalisierung gegen die De-Professionalisierung,

Vertrauen weist Testergebnissen ihre Grenzen auf, und

zu guter Letzt versetzt die öffentliche Bildung der Privatisierung ein schmerzhaftes  K.O. 

 

Stellt sich also nur die Frage, warum andere Nationen nicht reagieren. Weil sie nicht können? Weil sie Pasi Sahlberg nicht kennen? Naja, vermutlich eher weil sie von anderen Interessen gesteuert sind als einem guten PISA-Ergebnis.

  Strg-L denkt: VISION (es könnte so einfach sein)


Photos by fox jia  on Unsplash

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